Resilienz im Projektmanagement

Resilienz im Projektmanagement

Zusammenfassung der Episode #35 “Resilienz im Projektmanagement – Wie Sie psychische Widerstandsfähigkeit stärken und Ihr Projekt davon profitiert” des Podcasts "Projektmanagement im Glas" mit Christian Dürk und seinem Gast Patrick Radivojevic, dem Gründer von Leadership Pioneers Führungskräfteentwicklung.

Warum ist Resilienz in der Führung so wichtig?

Resilienz ist mehr als nur eine persönliche Eigenschaft; sie ist eine zentrale Säule für erfolgreiches Projektmanagement. Projekte sind oft von Unsicherheiten und Überraschungen geprägt, und die Fähigkeit, mit diesen Herausforderungen umzugehen, kann den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Resilienz hilft Führungskräften, nicht nur Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch gestärkt aus Rückschlägen hervorzugehen.

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Resilienz im Projektmanagement

Resilienz ist sowohl auf der individuellen Ebene als auch im beruflichen Umfeld von entscheidender Bedeutung. Patrick Radivojevic betont, dass Führungskräfte ihre Resilienz kontinuierlich fördern sollten, da diese Fähigkeit direkt die Projektverläufe und Entscheidungen beeinflusst. Im Projektgeschäft ist es entscheidend, dass Führungskräfte handlungsfähig bleiben und nicht in eine Schockstarre verfallen, wenn sie mit Schwierigkeiten konfrontiert werden.

Resilienzfaktoren: Energie und Fokus

Energie und Fokus: Die Basis der Resilienz

Resilienz spielt sich hauptsächlich im Kopf ab und wird stark von Energie und Fokus beeinflusst. Doch was heißt das nun genau? Erstens, Führungskräfte sollten sich ihrer körperlichen, mentalen und emotionalen Energie bewusst sein und diese aktiv steuern. An konkreten Beispielen bedeutet dies, für aktive Pausen, mehr Bewegung am Schreibtisch, ausreichend Schlaf, die Beachtung des eigenen Biorhythmus und regelmäßige Dekompressionsphasen zu sorgen. Zudem geht es um das bewusste Lenken von Gedanken und Gefühlen. Eine einfache und gleichzeitig sehr mächtige Methode stellen Atemübungen dar, denn durch tiefes und kontrolliertes Atmen wird Stress sofort abgebaut und der emotionale Zustand aktiv reguliert. Zweitens können Führungskräfte nicht nur ihre Resilienz, sondern auch die ihrer Teammitglieder gezielt positiv beeinflussen, indem sie sich bewusst werden, dass sie den Fokus ihrer Gedanken und Perspektive lenken können. Anders ausgedrückt sind es oftmals nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern die Art und Weise wie wir darüber denken. Der richtig gesetzte Fokus hilft dabei, einen vermeintlichen Setback in ein Comeback zu wandeln.

Die Bedeutung der Intention

In unserer heutigen Gesellschaft steht das Setzen und Erreichen von Zielen im Vordergrund. Ob diese Ziele erreicht wurden oder nicht, wird dabei häufig auf eine drastische 0 oder 1 Bewertungen reduziert. Will heißen: eine 100%-ige Zielerreichung ist meist gleichgesetzt mit Erfolg, alles darunter ein eindeutiger Misserfolg. Es wird nach schwarz und weiß getrennt, die vielen Graustufen dazwischen allerdings ausgeblendet, obwohl vielfach klar ist, dass die Zielerreichung auch von Faktoren abhängt, die außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegen. Deswegen ist es für die Förderung der Resilienz entscheidend, dass Führungskräfte nicht nur auf die reinen Ziele fokussieren, sondern auch die Intention (Absichten) auf dem Weg dahin berücksichtigen und regelmäßig reflektieren. Denn, um die persönliche Resilienz zu stärken und besser mit Rückschlägen umzugehen, liegt der entscheidende Unterschied darin, zu erkennen, das man selbst kontinuierlich sein Bestes gegeben hat.

Praktische Methoden zur Förderung der Resilienz

Anpassungsfähigkeit

Eine der wichtigsten Fähigkeiten für Resilienz ist Anpassungsfähigkeit. Anknüpfend an die kurze Erläuterung zur Intention, sollten Führungskräfte resolut im Ziel, aber flexibel in der Herangehensweise sein. Eine besonders wirksame Methode aus der Luftfahrt ist das sogenannte "Chairflying", die das gedankliche Durchspielen von unterschiedlichen Eintrittsszenarien - best, base und worst case - fokussiert. Dabei geht es darum, sich für jede dieser drei Eventualitäten drei bis fünf Schritte zu überlegen, die man sofort einleiten könnte, um die jeweilige Situation zu beherrschen. Dieses Vorgehen hilft auch dabei, das oftmals negativ empfundene Überraschungsmoment aus Situationen herauszunehmen. Aus dem Klettersport stammt eine weitere nützliche Methode, die sogenannte "Three Foot World". Dabei geht es nicht darum, den gesamten Weg bis zum Ziel (Gipfel) schon vorher en detail zu kennen, sondern sich auf die Möglichkeiten zu konzentrieren, die im Radius einer Armlänge (im imperialen Einheitssystem sind 3 Fuss in etwa 1 Meter) um einen herum vorhanden sind. In der Praxis bedeutet dies, unter Umständen auch mal ein oder zwei Schritte zurückzumachen, um seinem Ziel einen deutlichen Schritt näherzukommen.

Durchhaltevermögen

Das Durchhaltevermögen ist ein weiterer zentraler Faktor der Resilienz. Eine einfache Methode stammt mit dem "5x5"-Ansatz aus dem Rallymotorsport. Übertragen bedeutet dies, das Führungskräfte ihr Vorhaben in fünf Etappen denken und ihre Ziele in kleinere, erreichbare Meilensteine bzw. jweils fünf konkrete Schritte unterteilen.

Positive Geisteshaltung

Eine positive bzw. konstruktive Geisteshaltung zu bewahren, ist entscheidend für mentale Stärke und emotionale Widerstandsfähigkeit. Methoden wie das "Neutral Thinking" – das Denken in Neutral schalten – helfen, negative Gedanken und Reaktionen zu minimieren und sich auf lösungsorientiertes Handeln zu konzentrieren. Um souverän zu führen, ist es entscheidend die Lücke zwischen Reiz und Reaktion gezielt zu nutzen, um Emotionen zu kontrollieren und angemessen zu reagieren.

Tipp: Resilienz in der Führung fördern durch Weiterbildung

Mitarbeitergespräche führen

Ein wichtiger Aspekt der Resilienzförderung im Rahmen der Führung ist die Art und Weise, wie Mitarbeitergespräche durchgeführt werden. Offene und unterstützende Kommunikation kann dazu beitragen, das Vertrauen und die Resilienz im Team zu stärken. Führungskräfte sollten regelmäßig Feedforward geben und gezielt eine positive, konstruktive Atmosphäre schaffen.

Zeitmanagement für Führungskräfte

Effektives Zeitmanagement ist ebenfalls entscheidend für die Resilienz von Führungskräften. Durch eine bewusste Planung und Priorisierung der Aufgaben können Stress und Überlastung vermieden werden, denn beide Symptome haben meist ineffiziente Abläufe und Arbeitsweisen als Ursache. Darüber hinaus sind Pausen und Erholungsphasen wichtig, um mentale Stärke und emotionale Widerstandsfähigkeit zu schützen.

Persönlichkeitstraining für Führungskräfte

Persönlichkeitstraining und regelmäßige Weiterbildung sind essenzielle Elemente, um die Resilienz von Führungskräften zu stärken. Seminare und Trainingsprogramme, die sich auf die Entwicklung von Resilienz und anderen Führungskompetenzen konzentrieren, können dabei helfen, die nötigen Fähigkeiten und Werkzeuge zu erlernen.

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Fazit

Resilienz, die psychische Widerstandskraft, ist entscheidend für den Umgang mit schwierigen Situationen im persönlichen und beruflichen Kontext. Die beiden zentralen Säulen sind Energie und Fokus: die Sichtweise auf eine bestimmte Situation genauso wie die körperliche, emotionale und mentale Energie beeinflussen die Resilienz. Resilienz ist keine starre Eigenschaft, sondern kann durch Training und die Entwicklung von Fähigkeiten wie Anpassungsfähigkeit, Selbstreflexion und Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Methoden wie das gedankliche Durchspielen von Szenarien und das Setzen von Zwischenzielen, gepaart mit dem regelmäßigen Reflektieren der eigenen Absichten und Handlungen, helfen dabei. Es ist wichtig, Negativität zu meiden und eine positive Geisteshaltung zu bewahren. Resilienz ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch bewusste Anstrengungen gefördert werden kann.

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